Das Bild zeigt ein altes Haus

Infrarotheizung im Altbau: Erfahrungen mit der modernen Heizlösung in älteren Bauten


In Deutschland gibt es keine gesetzliche Regelung, wann eine Immobilie ein Altbau ist – in der Regel werden damit Bauten beschrieben, die vor dem Jahr 1949 errichtet wurden. Oftmals werden auch bestimmte bauliche Elemente als Charakteristika für Altbauten genannt: Die Deckenhöhe (3m - 4,50m), Durchgangszimmer, Kastenfenster und mehr. Und oftmals werden Altbauten auch pauschal für völlig ungeeignet für moderne Heizlösungen wie die IR-Heizung beschrieben. Doch stimmt das auch? Wir haben uns die Infrarotheizung im Altbau einmal etwas näher angeschaut und fassen hier unsere Erfahrungen zusammen.

Infrarotheizung im Altbau: Auch in älteren Bauten kann die moderne Heizung zum Einsatz kommen – erfahren Sie hier, worauf Sie achten müssen und welche Optionen Sie haben!

Infrarotheizung im Altbau: Darauf kommt es an

Die Infrarotheizung erwärmt mittels emittierter Infrarotstrahlung die Objekte in einem Raum. Dabei ist sie eine besonders effiziente Elektroheizung: Fast 100% der zugeführten Energie werden in Infrarot-C-Wellen und damit Wärme umgewandelt. Damit die Infrarotheizung auch im Altbau effizient wirken kann, sollten einige Voraussetzungen erfüllt sein.

  • Dämmung:
    Eine gute Dämmung hilft die Heizleistung gering zu halten. Da Infrarotheizungen jedoch sowieso mit vergleichsweise kleinen Heizleistungen einen Raum warm bekommen, ist eine fehlende oder geringe Gebäudedämmung kein K.O.-Kriterium. Viel wichtiger ist es, Kältebrücken zu schließen: Sind die Bauelemente sowie Fensterbänke innen / außen thermisch getrennt? Sind die Rollladenkästen gedämmt? Das sind die Punkte auf die Sie achten sollten.
  • Mauerwerk:
    Feuchtigkeit im Mauerwerk reduziert die Dämmwirkung. Da IR-Heizungen die Wände jedoch erwärmen und damit austrockenen, steigert diese Heizart auch die natürliche Dämmwirkung des Mauerwerkes. In der ersten Zeit der Austrocknungsphase wird dabei etwas mehr Energie benötigt, da neben der Heizleistung auch eine Trocknungsleistung erbracht werden muss. Danach sinkt der Verbrauch jedoch erfahrungsgemäß oft unter den errechneten Wert und zukünftigen Schimmelproblematiken wird vorgebeugt.
  • Geeignete Stromanschlüsse:
    Ein oftmals nicht bedachter Aspekt der IR-Heizung im Altbau ist die Stromversorgung. Die Infrarotheizung benötigt, ähnlich wie eine Deckenbeleuchtung, einen Stromanschluss – prüfen Sie, ob genügend Anschlüsse vorhanden sind. Ist das nicht der Fall, prüfen Sie, ob z.B. die Möglichkeit besteht, über Verteilerdosen in Wand oder Decken Zugang zum Stromnetz zu schaffen. Lassen Sie über qualifiziertes Fachpersonal sicherstellen, dass die betreffenden Sicherungen genügend Kapazität für die gewünschte Leistung haben. Alternativ kann es ratsam sein über den Verteiler- oder Sicherungskasten zusätzliche Stromleitungen zu verlegen.

Wenn Sie eine Sanierung in Verbindung mit einer Infrarotheizung planen, dann überlegen Sie immer auch, ob eine Photovoltaikanlage eine sinnvolle Möglichkeit ist. Durch die autarke Stromproduktion senken Sie den Strombezug und können der Umwelt einen Teil „zurückgeben“.

PowerSun Basic Arbeitszimmer

Infrarotheizung im Altbau – Alleinige Heizung oder Zusatzheizung?

Ist die Immobilie energetisch saniert, spricht nichts dagegen, die Infrarotheizung als alleinige Heizlösung zu nutzen. Insbesondere in Kombination mit einer Photovoltaikanlage liefert die IR-Heizung wohltuende Wärme mit hoher Effizienz.
Inwieweit der Einsatz einer Infrarotheizung in einem Altbau ggf. auch ohne Sanierung sinnvoll ist, kann Ihnen Ihr kompetenter Fachberater beantworten. Altbau ist nicht gleich Altbau. Entscheidend ist nicht nur Alter und Zustand der Substanz, sondern auch die Bausubstanz selbst.
Grundsätzlich gilt: Infrarotheizung ist für jedes Gebäude eine mögliche Option. Klären Sie das Für und Wider in Ihrem individuellen Fall immer mit einem kompetenten und erfahrenen Fachberater.
Auch als Zusatzheizung kann die Infrarotheizung eine sinnvolle Option sein – gerade in Räumen, die nicht an das bestehende Heizsystem angeschlossen sind. Ob im Gästezimmer, im WC oder anderen Räumen: Sie kann leicht installiert werden, benötigt dabei weder in Wand- oder Deckenmontage viel Platz und liefert zügig und passgenau die benötigte Wärme. Da sie nur in Betrieb genommen wird, wenn wirklich Heizbedarf besteht, ist sie auch eine wirtschaftliche Lösung.

Infrarotheizung im Altbau: Die richtige Heizung finden

Haben Sie sich grundsätzlich für eine Infrarotheizung im Altbau entschieden, so sollten Sie auch bei der konkreten Auswahl der Heizung einige Dinge beachten.

  • Wärmebedarf:
    Berechnen Sie vor dem Kauf Ihren individuellen Wärme- bzw. Heizbedarf. Dieser ist bei der Infrarotheizung von der Raumgröße abhängig. Dabei ist nicht nur die Grundfläche, sondern das gesamte Raumvolumen gemeint – gerade bei Räumen mit einer höheren Decke sollte eine Fachberatung hinzugezogen werden. Da die Bausubstanz vor allem im Altbau sehr vielfältig und ggf. innerhalb des Hauses auch unterschiedlich sein kann, sollten Sie sich bei der Auswahl der für Ihre Bedürfnisse idealen Heizung von einem erfahrenen Fachmann assistieren lassen.
  • Anzahl der Paneele:
    Haben Sie die benötigte Wattleistung für Ihre Infrarotheizung errechnet, überlegen Sie, wie viele Paneele es sein sollen. Sie können den Heizbedarf nämlich nicht nur mit einem großen, sondern auch mehreren kleinen Heizelementen abdecken. Diese Lösung erhöht den Energieverbrauch nicht, kann aber – abhängig vom Schnitt der Räume – eine viel sinnvollere Alternative sein. So können Sie auch in verwinkelten Räumen für gleichmäßig angenehme Wärme sorgen oder aber spezifische Bereiche punktuell mehr beheizen (z.B. die Sitzecke im Wohnzimmer).
  • Positionierung:
    Ob eines oder mehrere Paneele – die Positionierung der Infrarotheizung im Altbau hat erheblichen Einfluss auf die Effizienz. Die Deckenmontage gewährleistet dabei eine besonders gute Verteilung der Wärme im Raum, mit der Wandmontage können Sie bestimmte Bereiche gezielt erwärmen. Achten Sie dabei stets darauf, dass die IR-Heizung nicht verdeckt wird und nicht in Richtung Fenster strahlt, da Glas kein wärmespeicherndes Material ist.

Um mit der Infrarotheizung im Altbau optimale Erfahrungen zu machen, ist es ratsam, sich vor Anschaffung individuell beraten zu lassen. Die KNEBEL-Experten unterstützen Sie gern dabei, die perfekte Heizlösung für Ihre Immobilie zu finden – sprechen Sie uns an!