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Hybridheizung: Der Knebel Ratgeber zu der modernen Heizlösung


In Zeiten steigender Energiepreise machen sich viele Menschen Gedanken über ihr Heizverhalten und ihr Heizsystem. Fossile Energieträger sind mittlerweile sehr kostenintensiv, erneuerbare Energieträger können jedoch zumeist nicht den kompletten Energiebedarf über das ganze Jahr hindurch abdecken. Dabei muss die Suche nach dem richtigen Heizsystem keine „Entweder-oder“-Frage sein: Eine Hybridheizung vereint die Vorteile aller Möglichkeiten. So verfügen Sie jederzeit zuverlässig über Energie für Ihre Heizanlage, können jedoch dank erneuerbare Energien Ihre Heizkosten effizient senken und sind so weitestgehend autark von Preisschwankungen, zudem heizen Sie nachhaltiger und tun so auch noch etwas für die Umwelt. Die wichtigsten Informationen rund um das Thema Hybridheizung finden Sie in unserem großen Ratgeber!

Ihr Ratgeber zur Hybridheizung: Was ist das, wie funktioniert es und wie sinnvoll ist ein hybrides Heizsystem? Wir beantworten Ihnen alle Fragen – und beraten Sie gern individuell!

Inhaltsverzeichnis
  • Was ist eine Hybridheizung?
  • Was sind die Vor- und Nachteile der hybriden Heizung?
  • Welche Formen der Hybridheizung gibt es?
  • Sonderfall Infrarotheizung: Strom nachhaltig in Wärme umwandeln
  • Was kostet eine Hybridheizung und gibt es Fördermöglichkeiten? 
  •  Fazit: Für wen ist eine Hybridheizung sinnvoll?
PowerSun Hexagon Infrarotheizung

Was ist eine Hybridheizung ?

Grundsätzlich bezeichnet der Begriff Hybridheizung die Kombination verschiedener Wärmeerzeuger. In der Regel wird dabei ein fossiler Energieträger (z.B. Öl, Gas) mit Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien (Solarenergie, Umweltwärme, aber auch Holz) kombiniert.
Neben der bivalenten Heizung, also dem mit zwei Energieträgern versorgten Heizsystem, gibt es auch noch – wenn auch seltener – die Option der mulitvalenten Heizung: Hier werden drei oder mehr Wärmequellen genutzt.
Der Gedanke hinter der Hybridheizung ist der, dass jede eingesetzte Technologie an sich in der Lage ist, den bestehenden Wärmebedarf zu decken, jedoch dafür immer die Komponente genutzt wird, welche die Wärme in diesem Moment am effizientesten erzeugt. So sorgt im Sommer vorrangig die Wärmepumpe oder Solaranlage für benötigte Wärme und warmes Wasser, an kühleren und sonnenärmeren Tagen hingegen deckt das konventionelle System den Energiebedarf.

Was sind die Vor- und Nachteile der hybriden Heizung?

Mehrere Heizsysteme miteinander zu kombinieren, bietet Ihnen als Nutzer verschiedene wichtige Vorteile bei vergleichsweise wenigen Nachteilen.
Vorteile 
  • Hohe Versorgungssicherheit mit Wärme zu jedem Zeitpunkt 
  •  Geringere Heizkosten durch Nutzung erneuerbarer Energien Höhere Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern & Preisschwankungen am Markt
  • Individueller Beitrag zum Umwelt- & Klimaschutz Zuverlässige & kostengünstige Erfüllung gesetzlicher Vorgaben (Gebäudeenergiegesetz)
  • Staatliche Fördermöglichkeiten für die Nutzung
Nachteile 
  •  Durch den Einsatz von mehreren Heizsystem höhere Anschaffungs- & Wartungskosten
  •  Erhöhter Platzbedarf
  • Stärkere Fehleranfälligkeit aufgrund komplexerer Technik

Welche Formen der Hybridheizung gibt es? 

Hybridheizungen kombinieren verschiedene Wärmequellen. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Varianten, wobei die Kombination aus fossilen mit regenerativen Energieträgern sich als besonders wirtschaftlich und ökologisch bewiesen hat – es ist jedoch auch möglich, die Hybridheizung mit einer Kombination aus erneuerbaren Energien zu betreiben.


Fossile Energieträger

  • Gas: In privaten Haushalten wird zu mehr als 50% Gas als Energieträger genutzt. Das liegt zum einen in dem hohen Energiegehalt und zum anderen in der Möglichkeit der sehr effizienten Nutzung dank modernster Brennwertgeräte. Jedoch hat nicht zuletzt die Gaskrise 2022 gezeigt, wie unsicher die Versorgungslage und damit der Preis für Gas sein kann. Zudem sind im Neubau Heizungssysteme, die nur auf Gas basieren, nicht mehr erlaubt – eine Hybridheizung in Kombination von Gas mit einem anderen Energieträger ist jedoch möglich.

  • Öl: Etwa ein Viertel aller Wärmeerzeuger in Deutschland sind Ölheizungen. Die Ölheizung verbrennt zur Wärmegewinnung Heizöl. Das dafür benötigte Öl wird nicht über Anschlüsse in die Anlage geleitet, sondern in einem entsprechenden Tank gespeichert, wodurch die Ölheizung viel Platz beansprucht – entsprechend ist diese Heizform vor allem im ländlichen Raum verbreitet.
Regenerative Energiequellen

  • Solarenergie: Solarthermie ist die unkomplizierteste Variante der Hybridheizung und kann in den meisten Fällen auch zur bestehenden Heizanlage nachgerüstet werden. Dabei können sowohl Photovoltaikanlagen (zur Gewinnung von Strom, z.B. für die Infrarotheizung) oder Solarthermieanlagen (zur Erzeugung warmen Wassers) zum Einsatz kommen. Die Nutzung von Solarthermie wird oft mit Pufferspeichern kombiniert, um auch an sonnenarmen Tagen sowie nachts warmes Wasser nutzen zu können.
  • Wärmepumpe: Eine Wärmepumpe nutzt die Umweltenergie, also die Energie im Erdboden, dem Grundwasser oder auch der Luft, zur Gebäudebeheizung. Der Prozess, mit dem diese Energie gewonnen wird, ist relativ komplex und nutzt die spezifischen physikalischen Eigenschaften eines Kältemittels sowie einen Verdichter. Die Kosten für die Wärmepumpe variieren dabei abhängig von Wärmepumpenart und Erschließungsaufwand.
  • Holz & Pellets: Eine weitere Option für eine durch regenerative Energiequellen betriebene Heizungsform sind Holz oder Pellets. Dabei sind diese Anlagen aufgrund nachwachsender Rohstoffe sehr umweltfreundlich und im Betrieb relativ günstig. Sie müssen jedoch etwas mehr Platz einplanen, da der Brennstoff in jeder Form, von Scheitholz über Holzbriketts bis hin zu Pellets, Lagerraum benötigt.
Die Kombinationsmöglichkeiten für die individuelle Hybridheizung sind dabei nahezu unbeschränkt. Welche Anlage dabei für die eigene Immobilie sinnvoll ist, ist individuell abhängig von den Voraussetzungen wie Dämmung des Hauses, Platzangebot usw. – hier sollten sich Interessenten im Zweifelsfall von Beratern informieren lassen.

Sonderfall Infrarotheizung: Strom nachhaltig in Wärme umwandeln 

 Elektrische Heizungen wandeln Strom in Wärme um – dabei ist die Infrarotheizung die moderne Variante, die besonders effizient arbeitet: Fast 100% der Energie werden in Wärme umgewandelt. Diese Wärme wird zugleich als besonders angenehm empfunden: Nicht die Luft im Raum, sondern die im Raum befindlichen Objekte werden erwärmt.
Damit die Infrarotheizung jedoch sinnvoll dauerhaft als Heizung eingesetzt werden kann, ist eine gute Dämmung Pflicht. Als ergänzendes Heizsystem kann die Infrarotheizung jedoch stets gute Dienste leisten und so die Hauptheizung entlasten.
Um die Nachhaltigkeit der Infrarotheizung sicherzustellen, sollte der Strom aus entsprechend nachhaltigen Quellen kommen. Dabei ist die Kombination von Photovoltaikanlagen und Infrarotheizung besonders sinnvoll.
PowerSun Reflex

Was kostet eine Hybridheizung und gibt es Fördermöglichkeiten?

Was eine Hybridheizung kostet, ist von ganz unterschiedlichen Faktoren abhängig. Dazu gehören unter anderem: 
  • Welche Variante der hybriden Heizung soll es sein? 
  •  Wird die Hybridheizung für einen Neubau geplant oder soll eine Bestandsheizung nachgerüstet und ergänzt werden?
  • Wie hoch ist der individuelle Wärmebedarf des Gebäudes? 

Für die einfachste und günstigste Variante, die Ergänzung einer Gasbrennwertheizung mit Solarthermie, schlagen etwa 10.000-14.000 Euro zu Buche, die Kombination Gasheizung und Wärmepumpe kann bereits ca. 18.000-25.000 Euro kosten. 
Für die Anschaffung einer Hybridheizung sollten sich Interessenten in jedem Fall ausführlich beraten lassen und Angebote diverser Fachbetriebe einholen – dabei sollte Erfahrung im Bereich Hybridheizung vorliegen, potenziellen nicht nur die optimale Lösung für den individuellen Bedarf zu finden, sondern sich auch zu möglichen Fördermöglichkeiten beraten zu lassen.
Fördermöglichkeiten der Hybridheizung
Denn die Nutzung regenerativer Energieträger wird staatlich gefördert. Dabei werden mit 30% der förderfähigen Kosten Solarkollektoranlagen und mit 35% Biomasse- und Wärmepumpenanlagen sowie EE-Hybridheizungen gefördert (Erfüllung der technischen Mindestanforderungen vorausgesetzt).
Wird in einem Bestandsbau spätestens 2 Jahre nach Inbetriebnahme zusätzlich erneuerbare Energie als Wärmequelle genutzt, kann diese Erweiterung von „Renewable Ready“ mit bis zu 20% der förderfähigen Kosten unterstützt werden.

Unser Fazit: Für wen ist eine Hybridheizung sinnvoll? 


 Prinzipiell sind Hybridheizungen für alle Immobilien sinnvoll, deren Eigentümer sowohl zuverlässig als auch nachhaltig und vor allem kostenbewusst heizen wollen, auch wenn die Installation zunächst mit hohen Kosten verbunden ist. Dabei ist der Einbau der bivalenten Heizung sowohl für Neu- als auch Bestandsbauten möglich.
  • MehrfamilienhäuserIn Mehrfamilienhäusern kann durch den Einsatz einer hybriden Heizung sehr unkompliziert die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben erreicht werden. Dabei ist eine Hybridheizung ideal für Neubauten – so können die technischen Anforderungen (Regelungstechnik, Steuerungstechnik) sowie die Dimensionierung hervorragend auf das Gebäude abgestimmt werden.
  • Einfamilienhäuser: Im Bereich der Einfamilienhäuser kommt die Hybridheizung vorrangig für die Sanierung von Altbauten zum Einsatz. Dabei werden bereits bestehende, fossile Heizungsanlagen (Öl, Gas) erneuert und mit erneuerbaren Energieträgern kombiniert. Einfamilienhaus-Neubauten sind in der Regel energetisch sehr gut aufgestellt (Dämmung etc.), so dass hier regenerative Energien (Wärmepumpe, Photovoltaik) den Wärme- und Warmwasserbedarf decken können.
Insbesondere bei Sanierungen ist es dabei sinnvoll, nicht nur die Heizungsanlage zu modernisieren, sondern mit weiteren energetischen Maßnahmen (verbesserte Wärmedämmung, Erneuerung von Fenstern & Türen, digitale Systeme zur energetischen Verbrauchs- und Betriebsoptimierung) zu verbinden.