Heizen mit Blockheizkraftwerk - Zahlen, Daten Fakten


Das Thema Heizen ist dieses Jahr ein echter Dauerbrenner. Neue Gesetze sind in Vorbereitung. Was genau am Ende wie ausgestaltet wird ist noch nicht entgültig abzusehen.


Klar ist lediglich, dass die Abkehr von bisherigen Heizmethoden beschlossen zu sein scheint. Aber was ist eine gute Alternative zu Gas-, Ölheizung und Co.?


Verschiedene Begriffe schwirren durch die teils hitzigen Diskussionen: Wärmepumpe, Geothermie, Solarthermie, Fernwärme, zentrale Wärmeversorgung, Infrarotheizung. Oft Begriffe, die für den Verbraucher noch mit Sinn und Inhalt gefüllt werden müssen. Blockheizkraftwerk ist auch so ein Begriff, der oft verwendet wird und nicht wenigen Menschen nicht wirklich etwas sagt.


Was sich genau hinter dem Begriff verbirgt und wie solch ein Kraftwerk funktioniert erfahren Sie hier. Informieren Sie sich nachfolgend über Wirkweise, Aufbau, Chancen und Möglichkeiten. Welche Vor- und Nachteile hat ein Blockheizkraftwerk, wie teuer ist die Anschaffung und der Betrieb? Antworten finden Sie hier.

Was ist ein Blockheizkraftwerk?

Der Begriff selbst klingt nach einem riesigen Gebäude. Hochtechnisch und für private Haushalte überhaupt nicht geeignet. So pauschal kann man diese Aussage jedoch nicht stehen lassen. 

 Blockheizkraftwerke gibt es von klein bis groß. Es können Ein-Familienhäuser genauso mit Wärme und Ennergie versorgt werden, wie komplette Wohnquartiere. Damit ist auch schon die Besonderheit von Blockheizkraftwerken genannt. Sie können die Abnehmer mit Heizwärme und Strom versorgen. 

Alternative Begriffe sind "stromerzeugende Heizung", "Mikro-KWK" oder "Mini-BHKW". In einem Ein-Familienhaus ist diese Heizung etwas größer als ein Kühlschrank. KWK steht hier für Kraft-Wärme-Kopplung und BHKW ist die Abkürzung für Blockheizkraftwerk. 

 Grob kann man wie folgt einteilen: 

  • Nano-BHKW bis 3 kW 
  • Mikro-BHKW über 3 kW bis 10 KW 
  • Mini-BHKW über 20 kW bis 50 kW 


Größere Anlagen dienen dann der Versorgung von ganzen Hochhäusern oder Wohnquartieren und werden oft Fernwärme genannt. 

Man unterscheidet wärmegeführte, stromgeführte, stromorientierte und netzgeführte Blockheizkraftwerke. 

Für unseren Zweck, nämlich Heizung, interessieren uns in erster Linie die wärmegeführten Systeme. Allen Systemen ist gemein, dass sie mit einem Motor oder einer Turbine Wärme und Strom produzieren. Dieser Motor benötigt Brennstoff. Dieser sind überwiegend fossilen Ursprungs. 

Ausschließlich ein mit Biomasse betriebenes Blockheizkraftwerk kann man nachhaltig nennen. Die üblichen Treibstoffe sind fossile Brennstoffe, nämlich Gas, Mineralöl, Diesel oder Benzin. Die Treibstoffe müssen in Tanks gelagert werden, was den Raumbedarf vergrößert. 

Angetrieben werden die Kraftwerke meist mittels Verbrennungsmotor. Manchmal werden auch Gasturbinen, Sterlingmotoren oder Brennstoffzellen eingesetzt. Dementsprechend unterschiedlich sind die Kosten. 

Das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung ist relativ einfach. Der Motor erzeugt neben Energie auch Abwärme. Die Abwärme wird nicht als Abgase ungenutzt durch den Schornstein gepustet. Ein Wärmetauscher entzieht den Abgasen die Wärme und nutzt diese zum Heizen. Auch der Strom der durch das BHKW erzeugt wird kann im Haus selbst genutzt werden. Oft wird jedoch ein Teil davon ins öffentliche Netz eingespeist. Über die Vergütung kann ein Teil der Kosten für die Anlage kompensiert werden. Das Prinzip ist recht einfach. Der Motor erzeugt Strom. Der Strom kann, wie gesagt, eigengenutzt und/oder eingespeist werden. Die Abwärme des Motors erwärmt Wasser, welches zum Heizen und als Warmwasser genutzt werden kann. 

Die Wassererwärmung erfolgt über einen Wärmetauscher. Nach diesem Prinzip arbeiten auch die großen Kraftwerke sofern sie mit fossiler Energie betrieben werden.

Kosten eines BHKW

Blockheizkraftwerke kosten etwa ab 15.000,-- Euro aufwärts. Je nach Größe. Ein BHKW mit einer Leistung von bis zu 50 kW liegt etwa bei 30.000,-- Euro für die reinen Anschaffungskosten. Dann ist es noch nicht installiert, gewartet bzw. die Brennstoffe eingekauft. Die Kosten für die Installation hängt vom Aufwand ab. Die laufenden Kosten liegen etwa um 2.000,-- Euro jährlich. Diese laufenden Kosten sind jedoch von vielen Faktoren abhängig. Wieviel muss geheizt werden. Wieviel warmes Wasser wird benötigt. Was kostet der Energieträger und stehen vielleicht Reparaturen an.
Wie können Sie die Kosten ermitteln: 
  • Zunächst ermitteln Sie Leistung und Verbrauch. Ein BHKW mit 5 kW hat beispielsweise einen Verbrauch von 20 kW. A
  • ls nächstes wird der Preis pro kW ermittelt. Beim Betrieb mit Gas liegen die Kosten pro kW in unserem Beispiel bei 15 Cent. (Je nach Gaspreis) 
  • Nun müssen Sie die Betriebsstunden ermitteln. Die wiederum hängen von Ihrem Strom- bzw. Heizbedarf ab. Je mehr Strom Sie benötigen, umso eher lohnt sich rein rechnerisch die Anschaffung eines BHKW. 
  • eventuell bewilligte Förderungen z.B. Erstattung der Engergiesteuer können gegengerechnet werden

Wie effizient ist ein Blockheizkraftwerk?


Grundsätzlich ist ein Blockheizkraftwerk sehr effizient. Es hat ja eine doppelte Funktion. Es kann Strom produzieren und mit der Abwärme Wasser für Brauchwasser und Heizung erwärmen. Damit kann der Bedarf an Strom und Wärme eines Hauses oder bei großen Anlagen eines Gebäudes gedeckt werden. Die Effizienz ist jedoch vom Verbrauch abhängig. Ein Blockheizkraftwerk sollte auf mindestens 5.000 Stunden Laufzeit im Jahr kommen, sonst rechnet sich das Ganze nicht wirklich. Die hohen Wirkungsgrade zahlen sich also nur aus, wenn der entsprechende Verbrauch entgegensteht. Ideal sind BHKWs also für Haushalte die große Mengen an Kilowattstunden Strom verbrauchen.

Vor-und Nachteile eines Blockheizkraftwerkes

Blockheizkraftwerk Vorteile: 

  • geringere Stromkosten, weil das Meiste selbst produziert wird 
  • es kann staatliche Förderung beantragt werden 
  • selbst kleine Anlagen erreichen einen hohen Wirkungsgrad 
  • mit Biomasse betrieben klimaneutral (erneuerbare Energien) 
  • ein gewisser Grad an Unabhängigkeit von Energiekäufen kann erreicht werden Heizenergie wird aus den Abgasen erzeugt

Blockheizkraftwerk Nachteile:

  • Strom- und Wärmeerzeugung sind kombiniert und müssen abgestimmt werden 
  • Kosten bei der Anschaffung und Installation sind sehr hoch
  • Wartungskosten im 4-stelligen Bereich jährlich 
  • Effizienz ist stark von der jährlichen Betriebsdauer abhängig 
  • nur für größere Haushalte interessant 
  • die meisten Engergieträger zum Betrieb eines BHKW sind fossiler Natur

Resümee

Ein BHKW kann eine gute Alternative zu klassischen Heizungen sein. Die Anschaffungskosten sind extrem hoch und die Treibstoffe für die Motoren sind überwiegen fossil. Es sorgt für Strom, Heizenergie und warmes Wasser. 

Die Anschaffungskosten sind jedoch sehr hoch und der Platzbedarf auch. Es wird nicht nur Platz für die Anlage selbst, sondern auch für die Treibstoffe benötigt. 

Die Anlage kann mit Biomasse betrieben werden. Ist das nicht der Fall, dann ist davon auszugehen, dass die Kosten für Treibstoff stark steigen werden. Durch die CO2-Abgabe werden Gas und Öl im Preis steigen. Damit kann ein BHKW also nur bedingt klimaneutral betrieben werden. 

Da ein Blockheizkraftwerk in erster Linie Strom erzeugt ist die Warmwasser-Bereitung für die Heizung ein Nebenprodukt. Mittlerweile ist die Stromerzeugung mittel PV-Anlage günstiger und die PV-Module viel effektiver als noch vor Jahren. Für den privaten Haushalt ist deshalb meist eine PV-Anlage günstiger. Mit einer Stromheizung wie einer Infrarotheizung ist der Haushalt dann auch überwiegend autark.

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