Infrarotheizung – Richtige Wattzahl und Heizleistung
Damit Ihre Räume auch wie gewünscht aufgeheizt werden, ist es wichtig, dass Sie eine Infrarotheizung kaufen, die ausreichend Leistung bringt, um im Raum eine angenehme Wärme zu schaffen. Die Beschaffenheit des Gebäudes bzw. dessen Dämmung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Zur ersten Orientierung hinsichtlich der Höhe des Heizbedarfs ist diese Tabelle hilfreich:
Außenwände (Anzahl) | Ausgezeichnete Dämmung | Durchschnittliche Dämmung | Schlechte bzw. keine Dämmung |
1 | 30-35 Watt / m2 | 50-60 Watt / m2 | 65-70 Watt / m2 |
2 | 35-40 Watt / m2 | 65-70 Watt / m2 | 75-80 Watt / m2 |
3 | 40-45 Watt / m2 | 75-80 Watt / m2 | 80-85 Watt / m2 |
4 | 45-50 Watt / m2 | 80 - 85 Watt / m2 | 85 - 95 Watt / m2 |
Dabei muss nicht notwendigerweise ein einzelnes Heizmodul zum Einsatz kommen – Sie können auch problemlos mehrere Infrarotheizungen kaufen, die zusammen die erforderliche Heizleistung erbringen können. Die Beratung durch einen erfahrenen Spezialisten hilft dabei, den Bedarf für einzelne Räume sowie unter Berücksichtigung verschiedener Heizungs-Modelle exakt zu bestimmen.
Der richtige Stromanschluss für Infrarotheizungen
Eine Infrarotheizung ist im Wesentlichen mit einem konventionellen Elektrogerät im Haushalt vergleichbar – zumindest in Hinblick auf den Anschluss. Die in Deutschland gängige Steckdose mit 230-Volt-Strom ist für die Energieversorgung einer Infrarotheizung ideal geeignet. Gleiches gilt für die Sicherungen im Haus oder Büro – eine korrekt funktionierende, konventionelle Infrarotheizung stellt selbst bei starker Heizleistung (1000 Watt +) kein Problem für die Sicherung dar.
Bestenfalls kann bereits beim Bau der Standort einer Infrarotheizung fest eingeplant werden, sodass eventuell Verkabelungen unterputz verlegt werden, im Zweifel lässt sich aber auch mit einem Verlängerungskabel ganz einfach Abhilfe schaffen. So ist bei der Installation der Infrarotheizung im Haus immer auch ein hohes Maß an Flexibilität sichergestellt.
Effektive Reichweite einer Infrarotheizung
Die Reichweite einer Infrarotheizung entscheidet darüber, in welcher Distanz zum Modul die Infrarotwellen noch auf Objekte treffen und diese erwärmen können. Handelstypisch ist eine Reichweite von ca. 3-4 Metern je nach Modul, wobei auch hier die genauen Werte in der Praxis abweichen können. Orientierung hierzu bietet in der Regel das jeweilige Datenblatt.
Ist die Reichweite der Infrarotheizung nicht ausreichend für den jeweiligen Raum, sollten mehrere Paneele versetzt miteinander kombiniert werden, um die wichtigsten Bereiche des Raumes abzudecken. Je nach Zuschnitt des Raumes kann auch der initiale Einsatz mehrerer Module zweckmäßiger sein als eine einzelne große Infrarotheizung.
Infrarotheizung und Abstrahlwinkel
Wenn Sie eine Infrarotheizung kaufen möchten, ist dabei unbedingt auch auf den Abstrahlwinkel der Infrarotheizung zu achten. Dieser gibt Aufschluss darüber, in welchem Bereich die typischerweise halbkreisförmigen Wellen in den Raum abgegeben werden und wo sich das jeweilige Infrarotheizungs-Modul bestmöglich einsetzen lässt.
Je schmaler der Abstrahlwinkel, desto fokussierter strahlt die Heizung ihre Infrarotwellen geradlinig in den Raum ab. Dies bietet sich etwa für eher schmale Flure oder längliche Raum-Zuschnitte an. Je breiter der Abstrahlwinkel, desto mehr fächert die Wärmewellenheizung ihre Energie in den Raum aus. Eine solche Variante eignet sich etwa für große und gut möblierte Wohnzimmer.
Aufwärmphase von Infrarotheizungen
Wie schnell wird eine Infrarotheizung warm? Je nach Modell, Design und Oberfläche kann es zwischen 5-30 Minuten dauern, bis eine Infrarotheizung ihre volle Strahlungsleistung entwickelt. So dauert etwa die Aufwärmphase bei Keramik-Infrarotheizungen im Durchschnitt etwas länger, während Infrarotstrahler mit Stahl- oder Aluminium-Verkleidung nur eine kurze Anlaufphase benötigen.
Regelung der Temperatur
Damit im Raum stets eine angenehme Temperatur herrscht, kommen Thermostate zum Einsatz. Diese regeln die Leistung der Infrarotheizung und schalten das Gerät automatisch ab, sobald die gewählte Wunschtemperatur erreicht ist. So können Heizleistung und Verbrauch von Infrarotheizungen über Thermostate sehr gezielt gesteuert werden.
Hier gibt es sowohl fest in der Infrarotheizung verbaute Temperaturfühler und Thermostate sowie separate Modelle zur Verknüpfung. Viele Infrarotwellen-Heizungen bzw. dazugehörige Thermostate unterstützen neben programmierbaren Intervallen auch Smart Home-Funktionen, die etwa ein frühzeitiges Aufwärmen der Wohnung vor der Ankunft daheim ermöglichen.
Wirkungsgrad einer Infrarotheizung
Eine moderne Infrarotheizung arbeitet praktisch ohne Effizienzverluste – dank der thermischen Isolierung der Rückseite geht in diese Richtung praktisch keinerlei Energie verloren. Nahezu 100 % der eingespeisten Energie werden über die Heizleiter in Infrarotwellen umgewandelt und in die Umgebung der Infrarotheizung abgestrahlt.
Einzig ein geringer Teil der Energie wird in Form warmer Luft aus dem Modul abgelassen. Manche Modelle wie etwa Hybrid-Infrarotheizungen greifen diese Eigenschaft sogar gezielt auf und vereinen die Stärken aus Strahlungs- und Konvektionswärme in einem Heizelement. So wird, unabhängig von der Konfiguration, nahezu alle Energie in wohlige Wohnraum-Wärme umgewandelt.
Infrarotheizung vs. Nachtspeicher – Was für die modernen IR-Module spricht
Die Grundidee der Nachtspeicherheizung war simpel – nachts günstigen Strom aus Sonder-Tarifen beziehen und anschließend daraus Wärme produzieren. Heute ist das Prinzip Nachtspeicher jedoch überaltert, ineffizient, klobig und teuer. Das System arbeitet je nach Verfügbarkeit recht ungleichmäßig und verteilt mit seinem klassischen Konvektionsprinzip viel heiße Luft im Raum.
Beim Vergleich Infrarotheizung vs. Nachtspeicher fällt auf, dass die IR-Module schlanker, gestalterisch ansprechender und deutlich effizienter aussehen bzw. arbeiten als Nachtspeicher. Sie sind außerdem sehr wartungsarm, steuerbar per Fernsteuerung, schaffen ein gutes Raumklima und emittieren bei gleichem Verbrauch mehr Wärme: Infrarotheizungen sind somit die moderne Alternative zur Nachtspeicherheizung.
Sicherheitshinweise zur Nutzung von Infrarotheizungen
Beim Kauf von Infrarotheizungen sollten Sie neben den technischen Eigenschaften außerdem mit einigen sicherheitsrelevanten Punkten zur Bedienung vertraut sein:
- Strahlung: Die Infrarotwellen-C-Strahlung der Module ist stark sonnenähnlich und für den Körper vollständig ungefährlich. Bei längerer direkter Einstrahlung auf den Kopf kann jedoch ein gewisses Unwohlsein eintreten, das etwa einem Mittagsschlaf in der prallen Sonne ähnelt.
- Hitzeentwicklung: Im Betrieb erreichen Infrarotheizungen eine Oberflächen-Betriebstemperatur von ca. 80-100 °C. Daher sollte nach Möglichkeit ein direkter oder gar längerer Hautkontakt mit dem Paneel selbst vermieden werden. Eine Reinigung sollte nur im ausgeschalteten Zustand erfolgen.
- Abstand zu Möbeln: Die erhöhte Oberflächenhitze stellt in der Regel auch für nahestehende Objekte kein Risiko oder gar eine Brandgefahr dar. Wird eine Infrarotheizung jedoch zugestellt, können die Infrarotwellen der Heizung nicht mehr ungehindert in den Raum gelangen, wodurch die Effizienz der Module im schlimmsten Fall erheblich sinken kann.